Was ist unsere pädagogische Ausrichtung? Welche Inhalte sind uns wichtig? Wohin soll sich unsere Schule entwickeln? Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns immer wieder in unseren Klassen und Stufenteams und im gesamten Kollegium – ja in der ganzen Dürkheimer Lebenshilfe. Das Kollegium der Siegmund-Crämer-Schule arbeitet im Rahmen einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung an einem eigenen Schulprogramm. Viele Inhalte wurden erarbeitet und mit der Gesamtkonferenz abgestimmt – andere Inhalte werden gerade erarbeitet, wieder andere wurden bereits (z.T. mehrfach) überarbeitet. Schulentwicklung ist ein fortlaufender Prozess, der letztlich nie beendet sein wird. Vor diesem Hintergrund und mit dieser Einschränkung ist vorliegendes Schulprogramm zu verstehen.
1. Die Siegmund-Crämer-Schule stellt sich vor
1.1 Die Schüler unserer Schule
1.2 Unser Kollegium
1.3 Unsere Schulstrukturen
2. Organisation und Rahmenbedingungen
2.1 Der Schulträger
2.2 Der Einzugsbereich
3. Unsere pädagogische Praxis – konzeptionelle Gedanken
3.1 Unterricht an unserer Schule (Grundsätzliches)
3.2 Schulische Integration an unserer Schule
3.3 Unser Stufenkonzept
3.3.1 Das Unterstufenkonzept
3.3.2 Das Mittelstufenkonzept
3.3.3 Das Oberstufenkonzept
3.3.4 Das Abschlussstufenkonzept
3.3.5 Unsere Schülerfirma
3.4 Ausbildungsschule, Praktika und FSJ
5. Förderpläne
6. Lern- und Entwicklungsfelder
6.1 Kulturtechniken:
6.1.1 Lesenlernen
6.1.2 Mathematik
6.2 Lebenspraktische Erziehung
6.3 Kommunikation und Sprache
6.4 Unterstützte Kommunikation
6.5 Sport und Bewegung
6.6 Musik
6.7 Religion
6.8 Sexualerziehung
6.9 Verkehrs- und Mobilitätserziehung
1. Die Siegmund-Crämer-Schule stellt sich vor
1.1 Die Schüler unserer Schule
95 Schülerinnen und Schüler aus dem südlichen Landkreis Bad Dürkheim und der Stadt Neustadt an der Weinstraße besuchen zurzeit die Siegmund-Crämer-Schule (Einzugsbereich).
In unserer Schule können Schülerinnen und Schüler mit Beginn der Schulpflicht (ab 6 Jahren) unterrichtet werden. Die Schulbesuchszeit beträgt i.d. Regel 12 Jahre.
Unsere Schüler und Schülerinnen sind sehr unterschiedliche, einmalige Persönlichkeiten, die aufgrund von Entwicklungsschwierigkeiten einen umfassenden Förderbedarf haben und in einer anderen Schulform nicht ausreichend gefördert werden können. Dazu zählen neben Schülern und Schülerinnen mit einer sogenannten geistigen Behinderung u.a. auch Kinder und Jugendliche mit Leistungsmöglichkeiten im Grenzbereich zur Lernbehinderung, mit autistischen Verhaltensmerkmalen, mit starken Kommunikationsstörungen und mit schweren Mehrfachbehinderungen.
Vor einer Einschulung wird ein Fördergutachten angefertigt, das festlegt, ob ein ganzheitlicher Förderbedarf besteht. Die Entscheidung über den genauen Förderbedarf trifft die Schulbehörde. Kinder mit ganzheitlichem Förderbedarf können eine Schwerpunktschule oder eine Förderschule besuchen. Zwischen diesen beiden Förderorten können die Eltern wählen.
Das Team der Lehrkräfte setzt sich aus Pädagogischen Fachkräften und Förderschullehrern zusammen. Die Pädagogischen Fachkräfte kommen aus verschiedenen Berufsgruppen: Erzieherinnen, Sozialpädagogen, Heilerziehungspfleger, Krankenpfleger und Krankengymnasten. Viele Pädagogischen Fachkräfte haben eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation. Unterstützt wird unser Kollegium von einer FSJ’lerin und einer Berufspraktikantin. Externen Ergotherapeuten, Krankengymnasten und Logopäden stellen wir auf Wunsch der Eltern nach Möglichkeit einen Behandlungsraum zur Verfügung.
Die wichtigste Kommunikationsplattform des Kollegiums ist die Gesamtkonferenz, die ca. einmal pro Monat einberufen wird. Darüber hinaus finden regelmäßige Teamgespräche statt. Der kollegiale Austausch und Absprachen unter allen Mitarbeitern gehören zum Selbstverständnis unserer Arbeit.
Wir legen großen Wert auf regelmäßige berufliche Fortbildung. Die Inhalte der besuchten Fortbildungen stellen die Mitarbeiter dem Gesamtkollegium vor.
Gemeinsam führen wir ca. einmal pro Jahr einen Studientag durch.
Wir sind eine Ganztagsschule. Alle Schüler sind von 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr (freitags bis 13.00 Uhr) in der Schule, wobei sich die Unterrichtszeit im engeren Sinne nach den Bedürfnissen und der individuellen Belastbarkeit der Schüler und Schülerinnen richtet. Dabei wird besonders für schwerbehinderte Schüler auf ausreichende Phasen der Entspannung geachtet. Die Schüler werden von Busunternehmen zu Hause abgeholt und wieder heim gebracht oder sie kommen selbstständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Klassenstärke beträgt ca. 7 – 10 Schülerinnen und Schüler pro Klasse, die in der Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe und der Abschlussstufe/Werkstufe unterrichtet werden. „Sitzenbleiben“ gibt es in unserer Schule nicht.
2. Organisation und Rahmenbedingungen
2.1 Der Schulträger
Die Lebenshilfe Bad Dürkheim e.V. wurde im Jahre 1965 gegründet. Eltern und Freunde geistig behinderter Menschen schlossen sich zu einem Selbsthilfeverein zusammen.
Seitdem hat sie sich zu einer großen Solidargemeinschaft entwickelt, die ihre Aufgabe darin sieht, das ganze Leben des geistig behinderten Menschen zu begleiten und in der Menschen mit geistiger Behinderung, ihre Eltern, Freunde und hauptamtliche Fachkräfte partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Zu den anderen Einrichtungen der Bad Dürkheimer Lebenshilfe pflegen wir einen engen Kontakt. Regelmäßige Besuche und Praktika unserer Schüler in den Dürkheimer Werkstätten, auf unserem Bauernhof, im Weinbau, im Wohnheim und in der Tagesförderstätte sind von großer Bedeutung. Feste und Veranstaltungen der Lebenshilfe gestalten wir aktiv mit. An Angeboten der „Offenen Hilfen“ der Dürkheimer LebensHilfe gemeinnützige GmbH wie Ferienbetreuung und Freizeitveranstaltungen nehmen unsere Schüler gerne teil.
Unsere Schüler kommen in der Regel aus dem südlichen Landkreis Bad Dürkheim und aus den nördlichen Stadtteilen Neustadts an der Weinstraße. Den exakten Einzugsbereich unserer Schule finden Sie hier.
3. Unsere pädagogische Praxis – konzeptionelle Gedanken
3.1 Unterricht an unserer Schule (Grundsätzliches)
Unser Unterricht ist
ganzheitlich:
Elemente ganzheitlichen Lernens finden sich schon bei Pestalozzi („Lernen mit Kopf, Herz und Hand“). Ausgehend von der Reformpädagogik betont das ganzheitliche Lernen das Einbeziehen aller Sinne und betont die Wechselwirkung von Denken, Fühlen und Handeln.
handlungsbezogen:
Auch der Handlungsorientierte Unterricht, auf den wir uns beziehen, geht auf die Reformpädagogik zurück. Wichtige Elemente sind die Eigenaktivität der Schüler und Möglichkeiten des entdeckenden Lernens. Dabei werden offene, schülerorientierte Unterrichtsmethoden wie Freiarbeit oder Stationenlernen bevorzugt.
individuell:
Unsere Schüler und Schülerinnen sind sehr unterschiedliche, einmalige Persönlichkeiten. Ihr Entwicklungs- und Lernstand ist sehr unterschiedlich. Auf die damit einhergehenden unterschiedlichen Lern- und Förderbedürfnisse unserer Schüler versuchen wir soweit als möglich einzugehen. Je nach Lernstand differenzieren wir innerhalb einer Unterrichtseinheit; d.h. die Schüler lernen an einem Unterrichtsgegenstand auf dem für sie angemessenen Niveau. Aus diesem Grund findet Förderung auch als Einzel-, Kleingruppen bzw. klassenübergreifende Förderung statt. Ausgangspunkt der Förderung ist der individuelle Förderplan, der für jeden Schüler erstellt, ständig aktualisiert und mit den Eltern besprochen wird.
Die Lernangebote richten sich nach den Richtlinien und dem Lehrplan für die Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz.
Bedeutsame Förderbereiche sind Kulturtechniken (Lesen, Schreiben und Rechnen), der Lebenspraktische Unterricht, ästhetische Erziehung, die Förderung von Wahrnehmung, Sprache und Kommunikation, Psychomotorische Förderung, die Welterschließung durch sachkundliche Themen, die Verbesserung des Lern-, Sozial- und Arbeitsverhaltens.
In der Abschlussstufe nehmen praxisnahe Berufsvorbereitung, das Erfahren von sinnvoller Freizeitgestaltung und die Vorbereitung auf Wohnen einen breiten Raum ein. Unsere Schüler sollen am Ende ihrer Schulzeit über Verhaltensweisen verfügen, die ihnen ein möglichst selbständiges Leben ermöglichen.
3.2 Schulische Integration an unserer Schule
Wir verstehen unsere Schule nicht als geschlossenen Kosmos, sondern als lebendigen und offenen Lern- und Lebensraum inmitten der Bad Dürkheimer Schulen.
Der Grundsatz Selbstverwirklichung in sozialer Integration bedeutet für uns auch, unsere Schule zu öffnen und das Zusammenleben und Lernen zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Entwicklungsverzögerung zu fördern.
Kooperative Projekte sind ein wichtiger Baustein der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler. Die Kinder und Jugendliche lernen miteinander und voneinander. Das gemeinsame Lernen wird zur Normalität.
Neben vielen spontanen Kontakten bestehen zurzeit folgende konkreten Projekte:
* Seit dem Schuljahr 2003/04 besteht eine Kooperation zwischen der benachbarten Salierschule (Grundschule) und der Unterstufe 1 der Siegmund-Crämer-Schule. Anfangs trafen wir uns alle 4-8 Wochen und gestalteten einen Nachmittag gemeinsam. Seit einigen Schuljahren treffen sich zwei Klasse alle 4 Wochen immer freitags. Gemeinsam haben die SchülerInnen dann Kunstunterricht, der abwechselnd in der Salierschule und in der Unterstufe 1 stattfindet. Inhalt und Gestaltung orientiert sich am Unterrichtsthema der Klasse und wird von der jeweiligen Lehrkraft vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler erleben Stärken und Schwächen der anderen. So waren unsere Schüler nicht nur die Hilfebedürftigen, sondern z.B. auch die Experten im Falten oder auch die schnelleren Wettläufer. Gegenseitig laden wir uns aber auch zu Schulfeiern oder Theateraufführungen ein. Es sind zudem private Kontakte entstanden.
* Seit dem Schuljahr 2017/2018 befindet sich 2 Außenklassen in der benachbarten Realschule Plus.
* In den letzten 3 Schuljahren (Abschlussstufe) rückt die Vorbereitung auf ein möglichst selbständiges Leben in sozialer Integration in den Vordergrund unserer pädagogischen Bemühungen.
Dazu gehören:
* Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt; Im Rahmen dieser Praktika sollen die Jugendlichen feststellen, welcher Arbeitsplatz für sie geeignet ist. Um geeignete Arbeitsplätze zu finden und um unsere Schüler optimal zu betreuen, arbeiten wir mit dem Integrationsfachdienst zusammen.
* Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln; alle Schüler, die dies können, fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Schule. Ihr MAXX-Ticket können sie dann auch kostenlos in ihrer Freizeit nutzen.
* In den Ferien und an Wochenenden bieten wir seit den Sommerferien 2008 gemeinsam mit den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Bad Dürkheim integrative Freizeiten in unserer Schule an. Behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche spielen, basteln, erleben die Natur und besuchen Freizeiteinrichtungen in und um Bad Dürkheim.
3.3 Unser Stufenkonzept
Mit Beginn der Schulpflicht können Kinder mit entsprechendem Förderbedarf in die Siegmund-Crämer-Schule eingeschult werden.
Am Anfang ist vor allem die Eingewöhnung in den Schulalltag wichtig:
1. Kennenlernen des Tagesablaufes
2. Orientierung im Schulhaus
3. Einhalten von Klassenregeln und Ämtern
4. Aushalten von Anforderungssituationen
5. sich längere Zeit konzentrieren können
6. sachgerechter Umgang mit Material
7. mit anderen spielen und arbeiten
Bedeutsam ist uns die Vermittlung von Basiskompetenzen aus den Bereichen: Sozialverhalten, Wahrnehmung, Ich-Identität, Motorik, Kommunikation, Sach- und Umweltorientierung sowie die Hinführung zu Lern- und Arbeitsprozessen in Hinblick auf eine zunehmende Selbstständigkeit sowie den Aufbau von Handlungskompetenzen.
Das Gesamtunterrichtsthema greift meist Themen aus dem Alltag der Schüler auf.
Neben den halbjährlichen Berichtszeugnissen werden in der Unterstufe auch Förderpläne für jeden Schüler individuell erstellt.
Schwerpunkte des Unterrichts und der Förderung liegen vor allem in folgenden Bereichen:
1. Sozialverhalten
2. Lebenspraxis
3. Sprache
4. Spiel
5. Wahrnehmung
6. Motorik
7. Lesen und Schreiben
8. Pränumerik und Rechnen
9. Lern- und Arbeitshaltung
Der Schultag weist eine ritualisierte Struktur auf, die den Schülern Sicherheit und einen festen Rahmen bietet.
Wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern, eine koordinierte und gemeinsame Erziehungshaltung wird angestrebt.
Auch mit anderen Institutionen arbeiten wir zusammen, um die Möglichkeit des Austausches und der Integration in größere und altersgemischte Gruppen zu bieten. Wir kooperieren mit der benachbarten Grundschule sowie mit den Kindergärten, aus denen die Schüler stammen.
Ausführliches Unterstufenkonzept
3.3.2 Das Mittelstufenkonzept
Die Mittelstufe unserer Schule besuchen in der Regel SchülerInnen im 4.-6. Schulbesuchsjahr.
Diese Zeit beinhaltet für die SchülerInnen eine bedeutsame Entwicklungsphase – den Übergang von der Kindheit zum Jugendlichenalter und den Beginn der Pubertät.
Jetzt stehen Jugendliche in der Regel vor zentralen Entwicklungsaufgaben:
– sie werden körperlich reif und entwickeln ihre eigene Geschlechtsrolle,
– sie werden psychisch reif und lösen sich vom Elternhaus, bilden sich eigene Meinungen/eine eigene Identität.
Auch unsere SchülerInnen durchleben diesen Prozess der Umstrukturierung, meist sind die genannten Entwicklungsaufgaben jedoch schwerer für sie zu leisten. Oft überfordern die körperlichen Veränderungen unsere Schülerinnen und Schüler oder werden sogar abgelehnt. Selbständigkeit ist aufgrund der größeren Abhängigkeit von einem stützenden Umfeld ebenfalls schwerer zu erreichen. Vielen SchülerInnen werden in dieser Zeit auch ihre eigenen Einschränkungen deutlich bewusst, was häufig zu Problemen führt.
ausführliches Mittelstufenkonzept
Die Oberstufe unserer Schule besuchen vor allem SchülerInnen im 7.-9. Schulbesuchsjahr.
Prägend für die SchülerInnen in dieser Altersstufe sind die spezifischen Entwicklungsaufgaben des Jugendalters. Auch tauchen jetzt häufiger Fragen zur (eigenen) Behinderung auf: Wer gilt als behindert, warum gilt jemand als behindert u.ä. Enge Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, aber auch mit Sozial- und Jugendämtern oder Schulpsychologen sind demnach wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Im Hinblick auf die zukünftigen Aufgaben des Erwachsenenalters findet in dieser Stufe eine Themenverschiebung statt. Arbeit, sinnvolle Freizeitgestaltung und größtmögliche Selbstversorgung sind zentrale Themen innerhalb der Oberstufe. Wichtig bleibt jedoch das Lernen in der Bezugsgruppe und im Klassenverband, sachkundliche Bezüge der Themen und weiterhin Strukturen und Rituale im Alltag. Kunst- und Musikunterricht bleiben nach wie vor Bestandteil des Stundenplans. Sport findet größtenteils in klassenübergreifenden Gruppen am Nachmittag statt.
Immer wieder wechseln in dieser Altersstufe SchülerInnen aus anderen Schulformen an unsere Schule (z.B. von den Schulen mit den Förderschwerpunkten Lernen), denen es zunächst gilt, Lebens- und Lernzutrauen zu vermitteln. Der Lernbereich Hauswirtschaft sowie handwerkliche Tätigkeiten gewinnen in der Oberstufe an Bedeutung. In der Mittelstufe angebahnte/erlernte Arbeitstechniken werden angewandt und vertieft. Es wird zunehmend wichtiger, Produktionsketten zu verstehen und nachzuvollziehen.
Viele Unterrichtsthemen der Oberstufe beinhalten das Sammeln von Erfahrungen und Informationen an außerschulischen Lernorten (z.B. Verkehrserziehung, Unser Landkreis…) weshalb regelmäßige Unterrichtsgänge Bestandteil unserer Arbeit sind.
In den Kulturtechniken sind die Lernvoraussetzungen der SchülerInnen der Oberstufe meist besonders heterogen: z.B. verfügen viele SchülerInnen inzwischen über wesentliche schriftsprachliche Grundlagen, können lesen und einfache Texte weiter bearbeiten während anderen noch grundlegende kommunikative Fähigkeiten üben. Dem wird durch gemeinsame Kurse beider Oberstufen in homogeneren Kleingruppen mit starker Differenzierung der Angebote und Materialien Rechnung getragen.
Die Vermittlung von Kulturtechniken auf dem entsprechenden Lese- bzw. Rechenniveau sowie von Gesamtunterrichtsthemen nimmt in der Oberstufe einen großen und wichtigen Raum ein.
Ziel der Oberstufe ist die Begleitung beim Übergang der SchülerInnen vom Kind zum Jugendlichen und bei ihrer Identitätsfindung sowie die Vorbereitung der Abschlussstufenzeit. Absprachen und Verzahnungen sind daher mit den Abschlussstufen wichtig. Die Themen der Mittelstufe werden fortgeführt, wobei die Arbeit zunehmend selbstständiger und selbstgeplanter stattfindet. Selbstbestimmung wird wichtiger, ebenso Eigenverantwortung. Die Schüler werden vermehrt in die Planung und Gestaltung von Projekten oder Themen mit einbezogen, Meinungen in Klassenkonferenzen ausgetauscht, diskutiert und abgestimmt, Eigenverantwortung in offenen Unterrichtsformen geübt und Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit angebahnt. Der verstärkte Blick über das eigene Klassenzimmer hinaus ist für die Oberstufenschüler wichtig. Daher arbeiten die Oberstufenklassen in verschiedenen Unterrichtsbereichen (vor allem Unterricht in Kulturtechniken) zusammen.
Einmal jährlich findet ein Schullandheim-Aufenthalt möglichst mit allen SchülerInnen statt. Dabei wird der „Reiseradius“ im Vergleich zur Mittelstufe erweitert: größere Städte und interessante Orte im Umkreis von ca. 250 km (Freiburg, Konstanz, Berchtesgaden …). Bei diesen Schullandheimaufenthalten geht es nicht mehr allein um soziale Aspekte wie Klassenfindung o.ä., sachkundliche Themen wie Mittelgebirge, Alpen, Rhein u.a. werden vor, während und nach der Fahrt aufgegriffen.
Vorgesehen sind auch Aufenthalte in der neuen Trainingswohnung der Schule.
Ausführliches Oberstufenkonzept
3.3.4 Das Abschlussstufenkonzept
Im August 2006 verständigten sich die Mitarbeiter der ehemaligen Werkstufe auf ein neues, vorläufiges Abschlussstufenkonzept:
* Ein Schultag pro Woche wird für alle Werkstufenschüler zu einem Arbeitstag. An diesem Tag schließen sich die Schülerinnen und Schüler einer Garten/Fensterputzgruppe, einer Brötchenservicegruppe oder einer Holzartikelproduktionsgruppe an. Zwei Mitarbeiter bereiten ein basales Wahrnehmungsangebot für unsere schwerstmehrfachbehinderten Schüler vor. Die Handwerksgruppen übernehmen den Einkauf und Verkauf der Klassengetränke und führen einfache Handwerksarbeiten in und um das Schulgebäude aus. Die Küchengruppe ist für das Mittagessen am Arbeitstag verantwortlich. Sie plant, kauft ein und kocht das Mittagessen für die beiden Klassen.
An diesem Arbeitstag sollen Qualifikationen, die im späteren Arbeitsleben wichtig sind (Ausdauer, Pünktlichkeit, Umgang mit Vorgesetzten…), angebahnt werden.
* Die Praktika werden wie gewohnt in WfbM und Tagesförderstätte durchgeführt. Verstärkt werden soll die Suche nach Praktikumsplätzen in mittelständischen Handwerksbetrieben, Firmen, Behörden o.ä. Inzwischen haben Schüler schon eine Vielzahl von Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt durchgeführt, mit durchweg positiven Erfahrungen.
Nach den Praktika werden von den Betreuern Beurteilungsbögen ausgefüllt. Die Schüler schreiben Praktikumsberichte.
* Schüler, die soweit selbständig sind, sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder zu Fuß in die Schule kommen.
* Die Unterrichtsinhalte werden aufeinander abgestimmt. Vorbereitungen auf ein möglichst selbstständiges Leben als Erwachsener, praxisnahe Berufsvorbereitung und das Erklären und Erfahren von sinnvoller Freizeitgestaltung nehmen dabei einen breiten Raum ein. Wichtige Unterrichtsthemen sind: Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Inanspruchnahme öffentlicher Einrichtungen wie Bank und Sparkasse usw. Verbesserungen in den Kulturtechniken werden weiterhin altersgemäß angestrebt.
* Die Werkstufe wird schulintern in Abschlussstufe umbenannt.
3.3.4.1 Schülerfirma “Crämer-Express”
Im Laufe des Schuljahres 2006/2007 gründeten wir eine Schülerfirma, den „Crämer-Express“. Die Mitarbeiter der Schülerfirma – unsere Abschlussstufenschüler – produzieren und verkaufen Holzartikel (vorwiegend bei unserem Adventsmarkt), bieten einfache Dienstleistungen (wöchentlicher Brötchendienst, Autoinnenreinigung) an und organisieren ein- bis zweimal im Jahr Kleinkunst-Veranstaltungen in unserer Schule. Einmal pro Woche ist für unsere Abschlussstufenschüler Arbeitstag. Da für die geplanten Aktivitäten der Schülerfirma ein Arbeitstag pro Woche nicht ausreicht, wird von Zeit zu Zeit eine ganze Arbeitswoche durchgeführt. Die erste Arbeitswoche fand vom 24. bis 28. September 2007 statt.
Mit dem Erlös werden u.a. die jährlichen Studienfahrten der Abschlussstufen mitfinanziert.
5. Förderpläne
Seit dem Schuljahr 2006/2007 (Gesamtkonferenz 11.07.2006) haben wir uns auf ein gemeinsames Förderplankonzept verständigt. Im Schuljahr 2017/2018 wurde das Konzept aktualisiert. Als Grundlage dient ein einheitliches Lernstandsraster, auf das wir uns verständigt haben. Für jeden Schüler und jede Schülerin der Siegmund-Crämer-Schule wird mindestens einmal pro Schuljahr durch das Klassenteam ein individueller Förderplan erstellt. Den Eltern wird der Förderplan ihres Kindes vorgestellt. Ihnen wird die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. Die Förderpläne werden im Schülerbegleitordner aufbewahrt.
6. Lern- und Entwicklungsfelder
6.1 Kulturtechniken
Die Bedeutung des Lesen- und Scheibenkönnens als Kulturtechnik bekommt in unserer Computer- und Informationsgesellschaft eine immer größere Bedeutung. Dies zeigt sich auch im Lebensalltag unserer Schüler deutlich. Informationen beschaffen, aber auch mit anderen Menschen in schriftliche Kommunikation treten (z.B. beim Chatten) ist für unsere Schüler heute wichtiger als noch vor 10 Jahren. Darüber hinaus hat sich auch unsere Schülerschaft geändert. Viele Schüler im Grenzbereich zu einer Lernbeeinträchtigung fordern eine Neuorientierung. Wir legen daher schon seit einiger Zeit unseren Focus auf diesen Lernbereich. Schon 2003 war das „Lesen in der Segmund-Crämer-Schule“ Inhalt unseres Qualitätsprogramms. Seither beschäftigen wir uns regelmäßig in Konferenzen, Teamgesprächen und Studientagen mit didaktischen Konzepten zur Verbesserung der Lese- und Schreibenlernprozesse.
Unser praktisches Konzept:
* In den Klassen werden die Lesekompetenzen der Schüler auf der Grundlage von individuellen Förderplänen ganzheitlich (möglichst viele Sinneskanäle, handlunqsorientiert, bewequnqsorientiert) und anhand altersqemäßer Inhalte gefördert.
* Wir versuchen täglich im Klassenunterricht die Lesekompetenz der Schüler individuell zu fördern und adäquate Leseanlässe zu schaffen (Freiarbeitsmaterialien zum Lesenlernen, selbsterstellte Arbeitsblätter, aufbauende Leselehrgänge, aber auch Einbindung in den täglichen Gesamt- und Sahunterricht).
* Darüber hinaus schaffen wir Lese-Anlässe im Morgenkreis, bei Schulfesten und -feiern.
* Leseförderung findet im Gesamtunterricht, in klassenbezogenen Lesegruppen sowie klassenübergreifenden Lerngruppen statt;
* In unserer Schülerzeitung und in der Zeitschrift der Lebenshilfe (Notizen) werden Schülerbeiträge abgedruckt.
* Jedes Jahr finden Lesewettbewerbe (für Erstleser und Fortgeschrittene) an unserer Schule statt. Der Sieger des Lesewettbewerbs nimmt am Bezirksentscheid teil.
* Weitere regelmäßig genutzte Lesemedien: Zeitschriftensortiment, Abonnements der Tageszeitung, Leseadventskalender der Stadtbücherei;
* Die Stadtbücherei in Bad Dürkheim wird regelmäßig zur Ausleihe genutzt.
* Unterrichtsprojekte, bei denen Lesen mehr oder weniger im Mittelpunkt stehen, werden in Klassen regelmäßig durchgeführt; z.B. Rund ums Buch, Unsere Tageszeitung, Vorstellen eines Bilderbuchs, die Stadtbücherei als öffentliche Einrichtung;
* Ideen- und Lesemappen aus Arbeitsblättern aus allen Klassenstufen werden nach Unterrichtsthemen im Materialraum gesammelt Des weiteren haben wir uns auf auf einige einheitlichen Grundlagen geeinigt:
* Wir nutzen Gemischtantiqua ab der Unterstufe.
* Schriftart auf PC: Norddruck;
* Nutzung von eindeutigen Piktogrammen
* Strukturierung des Alltags durch Rituale, Symbole und Bilder
* Alle wichtigen Räume sind mit Symbolen versehen
* Stundenplansymbole einheitlich
* Schülerbücherei wir ständig erweitert
* Jeder Kollege, jede Kollegin beherrscht die für die ganze Schule verbindlichen Lautgebärden (aus „Lesenlernen mit Hand und Fuß“, zum Teil schulintern verändert) und verwendet diese im Unterricht;
* Für die ganze Schule gibt es verbindliche Ganzwortgebärden (aus “Schau dir meine Hände an“ und Deutsche Gebärden Sprache (DGS));
* Für Lesen gibt es Ansprechpersonen im Kollegium;
* Gleiche Schreibrichtung verbunden mit Merksätzen (aus „Primo“-Fibel; siehe Anhang))
* Einheitliche Anlauttafel
Lesen in der Siegmund-Crämer-Schule (unser Lesekonzept)
Sexualerziehung an unserer Schule bedeutet für uns Lehrende
* unsere Schülerinnen und Schüler kontinuierlich im Prozess ihrer körperlichen und psychischen Reifung zu begleiten – unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Behinderungsgrade, des Entwicklungsstandes, der Kommunikationsfähigkeit,
* und sie (und ihre Bezugspersonen) zu unterstützen, wenn körperliche und psychische Reifeprozesse stark auseinanderklaffen und dies Probleme verursacht.
* uns über unser eigenes Verständnis von Sexualität und unsere Grenzen bewusst zu sein, dies im Team zu thematisieren und bei Bedarf Aufgaben im Unterricht unter verschiedenen Lehrenden aufzuteilen.
Sexualerziehung an unserer Schule umfasst viele Bereiche.
Sie beinhaltet zum einen Informationen über die körperlichen Voraussetzungen, die biologischen Grundlagen von Sexualität. Zum anderen soll sie zum Kennenlernen und Stärken der eigenen Persönlichkeit beitragen: welche Stärken/Schwächen habe ich? welche Wünsche/Grenzen?
Nicht zuletzt ist Sexualerziehung auch Sozialerziehung, soll soziale und kommunikative Fähigkeiten fördern, d.h. zwischenmenschliche Interaktions- und Kommunikationsformen thematisieren und Hilfen zum Ausdrücken von Gefühlen geben.
Im Unterricht berücksichtigen wir dazu folgende Prinzipien:
* Einbindung des Themas in alle Bereiche des Alltags, um Sexualität nicht als etwas Fremdes erscheinen zu lassen und Bezüge zwischen Sexualität und anderen Lebensbereichen zu verdeutlichen
* Sexualerziehung findet sowohl in allen Klassenstufen in gesonderten Unterrichtseinheiten statt, als auch im Bedarfsfall spontan“.
* Auftretende Fragen und Probleme werden in verständlicher, auf den Einzelnen zugeschnittener Form erklärt
* Behandelt werden nur Aspekte, die aktuell interessieren oder in absehbarer Zukunft wichtig sind.
* Neben verbalen Erläuterungen nutzen wir soweit als möglich konkrete Anschauung (Modelle, Bücher) und praktische Übung (z.B. Übungen zum Umgang mit Hygieneartikeln, Rollenspiele zum Umgang mit einem Partner )
6.4 Unterstützte Kommunikation
Unterstützte Kommunikation (UK) ist keine Therapie, sondern man versteht darunter „alle pädagogischen bzw. therapeutischen Maßnahmen, die eine Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne Lautsprache bezwecken“ (Kristen 1994).
Hilfreich sind die Angebote für alle Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen,
die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Behinderung so stark eingeschränkt sind, dass sie vorübergehend oder dauerhaft
* kaum,
* gar nicht,
* nur einem vertrauten Personenkreis gegenüber oder
* nur unter günstigen Umstanden
lautsprachlich kommunizieren können (Kristen, unveröffentlichte Seminarblätter).
Im Rahmen der Unterstützten Kommunikation werden Gegenstände, Symbole, Fotos oder Schrift verwendet, um mit Hilfe von Kommunikationstafeln oder Ich-Tagebüchern, Gebärdensprache, BIGmack oder elektronischen Sprachausgabegeräten zu sprechen. Wir verstehen es als Grundbedürfnis und Grundrecht eines jeden Schülers/ einer jeden Schülerin, sich zu äußern, Bedürfnisse und Wünsche zu artikulieren, Entscheidungen zu treffen und weitergehende Möglichkeiten zur Selbstbestimmung zu erhalten.
Daher versuchen wir, für jede Schülerin/ jeden Schüler mit UK-Bedarf, entsprechend seiner Lesestufe und seinen Fähigkeiten, die passende UK-Maßnahme zu finden.
Wir verwenden die Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation lautsprachbegleitend bzw. unterstützend, d.h. wir fordern neben Gebärden oder dem Zeigen von Symbolen immer auch Lautsprache in Form von Lauten, Silben oder ganzen Worten ein.
Die Grundlage unserer Arbeit ist zum einen die verstehende Förderdiagnostik nach Basler. Diese beinhaltet, dass der Mensch ganzheitlich mit seinen Fähigkeiten wahrgenommen wird und kognitive, motorische, sensorische, psychosoziale und sprachlich- kommunikative Fähigkeiten berücksichtigt werden.
Zum anderen nutzen wir das Partizipationsmodell nach Beukelman / Mirenda.
Dieses bietet einen systematischen Ablauf der Interventionen und orientiert sich am Alltag der Betroffenen. Es basiert auf dem Vergleich mit Gleichaltrigen, enthält einen mehrphasigen Diagnostikprozess und verlangt Konsensbildung zwischen allen Bezugspersonen. (Seminarunterlagen von Dr. Anderssohn, 2005: Verbesserung der Lebensqualität nicht sprechender Menschen) Folgendes wurde in der Gesamtkonferenz vom 13. Juli 2016 verbindlich festgelegt:
* Der UK-Bedarf wird zu jedem Schuljahresbeginn erhoben.
* Eine UK-Ansprechpartnerin innerhalb der Schule wurde ernannt. Diese koordiniert die Bestellungen, berät bei Bedarf schulintern bzw. im Kindergarten, ist für die Dokumentation und die Festlegung von Symbolen und Gebärden verantwortlich bzw. stellt (zusammen mit anderen) UK-Inhalte in den Konferenzen vor.
* Gebärden (DGS) und Symbole wurden für die Schule einheitlich festgelegt d.h. es gibt einheitliche Stundenpläne, Symboltafeln usw.
* Im Schulmorgenkreis wird die Gebärde der Woche sowohl der gesamten Schülerschaft als auch dem Kollegium vorgestellt und geübt, so dass alle die Möglichkeit haben, mit den festgelegten Gebärden zu kommunizieren.
* Die Kommunikationstafeln orientieren sich am Kölner Kommunikationsordner nach Boenisch und Sachse. Er wurde für den Bedarf unserer SchülerInnen auf unterschiedliche Komplexitätsstufen reduziert.
* Für die Schule wurde ein Fokuswortschatz von ca. 50 Wörtern festgelegt, angelehnt an die Wortschatzmodule nach Gail van Tatenhove (2008). Die Klassenteams arbeiten mit Fokusreihen, die sich aus dem Kommunikationsbedarf ihrer SchülerInnen ergeben. Mit Hilfe der kleinen Wörter aus dem Kern- und Randwortschatz wird an einzelnen Kommunikationsbereichen gearbeitet.
* Es finden schulinterne Fortbildungen statt, ebenso feste UK-Zeiten in Konferenzen. Die KollegInnen bilden sich auch extern z.B. über das Forschungs- und Beratungszentrum für Unterstützte Kommunikation in Köln weiter.
* Die externen Logopäden haben ebenfalls an schulinternen Fortbildungen teilgenommen und binden die festgelegten Symbole und Gebärden in ihre Arbeit mit ein.
* Ebenso findet ein Austausch mit den Kindergärten, der WfbM sowie der Tagesförderstätte statt.
* Die Zusammenarbeit mit Eltern, der zuständigen Beratungsstelle sowie den Rehafirmen ist sehr eng.
* Symbole und Gebärden werden im Schulalltag eingebunden z.B. durch Gebärdenlieder, Beschriftung aller Räume mit Symbolen und Verwendung von Symbolen und Gebärdenbildern auf Arbeitsblättern.
In jeder Klassenstufe wird versucht, einen UK- immanenten Unterricht zu verwirklichen:
* im Morgenkreis z.B. durch Stundenpläne, Gebärdenlieder, Verhaltenspläne, das Gebärden von Schlüsselwörtern
* im Erzählkreis z.B. durch Kommunikationstafeln, Fotos oder elektronische Sprachausgabegeräte
* in der Freiarbeit z.B. mit Gebärden- Symbol- Memory, Klammerkarten oder Logicoaufgaben
* im Gesamtunterricht z.B. durch Arbeitsblätter mit verschiedenen Lesestufen, Gebärden von Schlüsselwörtern, Kommunikationstafeln mit wichtigem Randwortschatz zum Thema
* beim Essen z.B. durch Gebärden und Kommunikationstafeln
* im Freispiel z.B. durch Randwortschatztafeln in den jeweiligen Spielecken, Bilderbücher mit Symbolen und Gebärdenbildern
In der Schule werden folgende Hilfsmittel je nach Fähigkeit und Bedürfnissen des einzelnen Schülers verwendet:
1. Nichtelektronische Kommunikationsformen wie Blicke, Gebärden, Symbol- u. Fototafeln bzw. – ordner
2. einfache elektronische Kommunikationsformen wie BIGmack, Powerlink, adaptiertes Spielzeug, Step-by-Step
3. komplexere elektronische Kommunikationsformen wie Supertalker, Go-Talk 9 bzw. 20+.
Mit Unterstützung von Hilfsmitteln können SchülerInnen Möglichkeiten eröffnet werden, ihren Weg zu finden, sich mitzuteilen und selbstbestimmter im Alltag teilzunehmen.
Maraike Lindemann, Juli 2016
6.9 Verkehrs- und Mobilitätserziehung
Sich im Verkehr zurecht zu finden, mobil zu sein, kommt in unserer Gesellschaft einer immer größeren Bedeutung zu. Sicheres Verhalten im Verkehr ist überlebensnotwendig in unserer durch steigendes Verkehrsaufkommen geprägten Umwelt. Mobilität ist eine Voraussetzung zur Teilhabe an vielen Aspekten unseres gesellschaftlichen Lebens.
Daher sehen wir Verkehrs- und Mobilitätserziehung als wichtige schulische Aufgabe in der Siegmund-Crämer-Schule an.
Konkret geht es uns um die Förderung grundlegender Fähigkeiten, die als Verkehrsteilnehmer benötigt werden, des Weiteren um das Erlernen richtigen Verhaltens als Fußgänger und Radfahrer und die möglichst selbständige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. In der Abschlussstufe bieten wir einen Mofakurs an.
Verkehrs- und Mobilitätserziehung zieht sich wie ein roter Faden durch alle Schulstufen. Die Einzelheiten können unserem detaillierten Konzept entnommen werden.
Bernhard Seefeld